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Bücher - Was steht?

Auf dieser Seite will ich keine Liste der besten Bücher vorstellen, sondern eher darstellen, mit welchen Werken ich mich beschäftige oder gerade beschäftigt habe. Sachbücher und Belletristik können nacheinander oder parallel gelesen werden - das kennt man ja. Entsprechend will ich in chronologischer Form zeigen, welche Bücher ich zuletzt gelesen habe. Zusätzlich will ich zu den Werken auch die eine oder andere Anmerkung loswerden, so kann auch mal eine Empfehlung aus den kurzen Abrissen werden. Wenn dann einer zu einem der vorgestellten Titel greift, lade ich herzlich dazu ein, mir die Meinung zu den Büchern zuzuleiten. Und jetzt viel Spaß beim Lesen in meiner persönlichen Bücherliste.

21.11.03 Nikolaus Schmid Stelzvogel und Salzleiche 2003
Elmar Mogge ist ein nicht ganz typischer Privatdetektiv. Er ist erstaunlich normal und hat seine ganz eigene Art zu ermitteln. In "Stelzvogel und Salzleiche" bekommt er es gleich mit zwei lukrative Aufträgen zur selben Zeit zu tun. Sehr lange darf der Leser rätseln, wer und was hinter den mysteriösen und zum Teil grausamen Morden steckt. Der Krimi spielt im Pott und im Westfälischen. Damit ist ausreichend Lokalkolorit mit von der Partie. Allerdings können auch alle anderen Krimifans aus jedweden Regionen bedenkenlos zugreifen. Am Ende ist der Krimi viel zu schnell ausgelesen - garantiert.
28.10.03 Adolf Holl Die linke Hand Gottes 1997
Es kommt sicher nicht oft vor, dass man als Student ein Referat über das Leben des Dozenten hält - während dieser anwesend ist, versteht sich. Adolf Holl gehörte zu jenen Hochschullehrern, die mir während meiner Wiener Zeit begegnet sind. Adolf Holl ist ein streitbarer katholischer Theologe, dem seine Art und seine Interpretation von Religion und Katholizismus im Jahre 1973 die kirchliche Lehrerlaubnis und im Jahre 1976 sein Priesteramt gekostet hat. "Die linke Hand Gottes" trägt den Untertitel "Biographie des Heiligen Geistes". Holl spürt das Wirken des Heiligen Geeistes in der Menschehetsgeschichte auf - wobei er allerdings willkürlich definiert, wann, wo und in wem der heilige Geist gewirkt hat. Es bleibt nicht bei den üblichen verdächtigen, also jenen Protagonisten der Bibel und der Kirchengeschichte, denen auch schon andere Wirken im Sinne und im Namen des Heiligen Geistes zugeschrieben haben. Auch charismatische Führer von Sekten und Philosophen der Neuzeit haben laut Holl deutliches Geistwirken gezeitigt. Insgesamt ist das Buch recht chaotisch - hat seine Längen aber auch seine geistdurchwirkten Passagen.
13.10.03 Andreas Hoppert Erbfall 2003
Man soll Texte ja nicht immer mit dem selben Thema beginnen - manchmal ist es jedoch unumgänglich. Also sage ich auch diese Mal wieder etwas zu den Orten des Geschehens: Emden, Bielefeld und Siegen - das ist der Dreiklang der urbanen Langeweile. Städtenamen, die eine Tristesse ausdrücken, als wäre das ganze Jahr lang November. Zu allem Übel ist der Protagonist auch noch Rechtsanwalt - und der Autor ist ebenfalls Jurist. Im ersten Moment könnte man denken: Das kann ja wirklich unterhaltsam werden. So gesehen schon - dabei vergisst man allerdings, dass ein Jurist als Autor, ein Richter gar, eine Menge erlebt und entsprechend zu erzählen hat. Rechtsprofis eignen sich auf Grund ihrer Profession per se als Krimi-Autoren - und so ist es auch im Fall von Andreas Hoppert. Die Hauptfigur, Marc Hagen mit Namen, steckt gehörig in der Klemme. Geld muss her - und zwar ganz schnell. Da kommt ihm eine Erbschaft gerade recht. Allerdings kennt Marc Hagen den Gönner gar nicht und als auch noch klar wird, dass Henning Jannsen keines natürlichen Todes gestorben ist, kommt Spannung in den Plot. Marc Hagen ist nicht der einzige Erbe. Jana Wittland soll ebenfalls ein Teil des Erbes erhalten. Doch diese Frau steckt voller Rätsel. Das ist es wohl auch, was Marc Hagen dazu verleitet, ein Auge auf sie zu werfen. Insgesamt entspinnt sich um diese Konstellation herum eine spannende Geschichte, in der die jüngere Vergangenheit ein große Rolle spielt. "Erbfall" ist der zweite Roman von Andreas Hoppert. Eigentlich ist er Richter in einem Sozialgericht in Ostwestfalen-Lippe. Man darf davon ausgehen, dass dieser Job ihm auch weiter Inspiration sein dürfte. Krimifreunde dürfen sich freuen.
18.07.03 Andreas Izquierdo Der Saumord 1995
Dieser Krimi spielt in der tiefsten Eifeler Provinz. Ein Sau wird aufgeschlitzt auf der Wiese gefunden - doch das ist beleibe noch nicht alles, was das Dorf Dörresheim in einen tiefen Schock versetzt. Kurze Zeit später nämlich wird die prämierte Kuh Belinda tot gefunden - sie steckt mit ihrem schweren Schädel in der Wand des Stalls. Keiner will diesen Fällen so recht nachgehen, bis auf den dynamischen und einfallsreichen Lokaljournalisten Jupp. Natürlich kommt man vom Tierischen zum Menschlichen und in diesen Tiefe. "Der Saumord" ist unterhaltsam und kurzweilig, wenn er auch nicht zur ganz großen Literatur zählt. Dafür kann man sich ein wenig mit Eifeler Platt beschäftigen - das macht man sonst wohl auch nicht so oft.
10.07.03 Horst Bieber Das graue Loch 2002
Eine Frau sitzt halbnackt auf der Bank an einem Parkplatz. Sie erinnert sich nicht mehr daran, wer sie ist, wie sie auf die Parkbank kam und was das alles überhaupt soll. Der Polizist, der den Fall klären sollte wird abgezogen und Kommissar Jens Rogge tritt auf den Plan. Er sucht sich ein Zimmer in dem Dorf, zu dem der Autobahnparkplatz gehört. Er erforscht die Beziehungen in dem Dorf und darüber hinaus - und tatsächlich löst er die Geschichte auf - obwohl eine Reihe unterschiedlicher Interessengruppen mit unterschiedlichen Motiven der Frau auf der Spur sind. Diese wissen nämlich genau über die Identität der Frau Bescheid. Der ehemalige Zeit-Redakteur Horst Bieber hat hier einen erstaunlich komplexen Krimi vorgelegt, der teilweise an der Verwirrung, die ihn ausmacht, leidet. Es empfiehlt sich dieses Buch rasch durchzulesen, um die einzelnen Stränge auch stets miteinander in Verbindung bringen zu können. Wem der Roman entgleitet, bekommt am Schluss noch eine Zusammenfassung einiger Protagonisten geliefert.
20.06.03 Fernand Braudel, Georges Duby,
Maurice Aymard
Die Welt des Mittelmeeres 1990
Geschichte einmal etwas anders: Die französische Historikergruppe mit Namen Anneles-Schule schafft es, aus einem Geschichtsbuch ein "normal" konsumierbares Buch zu machen. In diesem Werk lernt man eine Menge über Menschen und Leben rund im das Mittelmeer im Laufe der Jahrtausende. Das Buch ist eine gute Lektüre für all jene, die ihren Urlaub am Mittelmeer verbringen. Es bietet zusätzlich zum Reiseführer interessante historische Informationen.
23.05.03 Friedhelm Schwarz Nestlé -
Macht durch Nahrung
2003
Klappentexte, die Zweite: Auch diese Buch ist wie "Panik" bei Bastei-Lübbe erschienen. Und auch hier haben wir es mit einem Klappentext zu tun, der allenfalls auf Auflage aus ist - sonst aber mit dem Inhalt des Buches nur wenig gemein hat. Nach der Lektüre des Klappentextes erwartet man einen investigative Blick hinter die Kulissen eines global agierenden Unternehmens. Tatsächlich finden wir hier ein PR-Werk aller erster Garnitur wieder, das zeigt, welch guter PR-Mann der Autor gewesen muss bevor er den Titel Journalist angenommen hat. Mit objektivem Journalismus hat diese Buch recht wenig zu tun. Es ist okay, wenn die Thesen der Gegner eines Konzern sachlich zerpflückt und in Relationen zur Realität gesetzt werden. Wenn jedoch zu den umfangreichen Zitaten zweier wichtiger Nestlé-Manager mit klarer Botschaft auch noch die Meinung des Autors zu Nestlé-Produkten und ihrer Schmackhaftigkeit hinzukommen, dann glaubt man bei der Lektüre des Buches eher, dass diese Werk direkt in der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des Unternehmens entstanden ist. Man sollte in fast jedem Fall die Finger von diesem Buch lassen. Allzuviel lernt man nämlich nicht über die Zukunft der Nahrung - wie es der Klappentext verspricht. Dafür wird lieber verbreitet, um wie viel besser Nestlé gegenüber den Mitbewerbern da steht - was nicht immer schlüssig erklärt wird. BWL-Studenten und High Potentials ("Happy Hippos" ;-) ) können in dieses Buch ruhig einmal hineinschauen. Über den Management- und Führungsstil von Nestlé kann man hier durchaus einiges erfahren. Um Bücher von Bastei-Lübbe werde ich in Zukunft einen Bogen machen.
18.05.03 R.J.Pineiro Panik 2003
Eines gleich vorweg: Den vom Verlag angekündigten Internet-Thriller bekommt man hier nicht zu lesen. Der Roman hat mit dem Internet soviel zu tun wie der Papst mit dem Islam. Die Ereignisse rund um Korruption in Politik, Wirtschaft und bei den Gehheimdiensten haben etwas mit Computern und Software zu tun - das war es denn auch schon. Panik ist ein ordentlich recherchierter Thriller, der sehr rasant ist und zuweilen sogar etwas turbulent wirkt. Als Urlaubslektüre hat er sich sehr gut geeignet - sehr anspruchsvoll ist das Ganze also nicht. Auch als Film kann man sich den Plot ganz gut vorstellen.
14.05.03 Michael Moore Stupid White Men (OV) 2002
Dies ist eindeutig und unzweifelhaft ein Buch für Amerika-Hasser und solche, die es werden wollen. Davon müsste es dem Erfolg des Werkes nach auch in Deutschland eine Menge geben. Zum Teil habe ich es bedauert, dass es zu keiner differenzierten Darstellung kommt - andererseits bereitet die drastische und übertriebene Schilderung der amerikanischen Verhältnisse auch eine Menge Spaß. Interessant sind vor allem die hintergründigen Informationen über Gesellschaft, Politik und Wirtschaft in den Vereinigten Staaten. Bei der Lektüre wundert man sich gelegentlich darüber, wie wenig man über die befreundeten USA eigentlich weiß. Die deutschen Medien versagen in diesem Punkt offensichtlich - gewollt oder ungewollt. Die Kapitel über Bush, den Jüngeren, die Wahlen und die Demokratie in den USA sind sehr lesenswert. Einige andere Kapitel hingegen sind wieder ziemlich belanglos, weil wenig überraschend ("Dow Wow Wow" oder "Kill Whitey" beispielsweise). Moores Positionen werden meines Erachtens durch die Nähe und Sympathiebekundungen zu und gegenüber solchen Politikern wie Ralph Nader geschwächt. Es bleibt am Schluss bei aller berechtigter Kritik an den USA, dem politischen System und dem falschen Demokratie-Verständnis ein fader Nachgeschmack übrig. Fazit: Das Buch ist lesenswert, weil aufklärerisch - sollte aber durchaus differenziert konsumiert werden.
25.04.03 Bruce Hoffmann Terrorismus - Der unerklärte Krieg 2001
"Neue Gefahren politischer Gewalt" lautet der Untertitel dieses hochinteressanten Buches, dass auf sehr wissenschaftliche Weise und dennoch spannend beschreibt, welche Arten von Terrorismus in der heutigen Zeit ihre hässlichen Gesichter zeigen. Natürlich fehlt weder der Versuch einer Definition von "Terrorismus" noch eine historische Betrachtung, in die die aktuellsten Entwicklungen eingebettet sind. Sehr interessant, da hierzulande nicht unbedingt bekannt, ist das Kapitel über die radikalen und zuweilen extremistischen rechten und christlichen Milizen in den Vereinigten Staaten. Mir sind noch die Milzbrand-Anschläge gut in Erinnerung, die allerdings in der Öffentlichkeit recht schnell in Vergessenheit geraten sind. Schließlich hat wohl ein militanter Abtreibungsgegner bzw. eine ganze Gruppe dieser Art hinter dieser Terrorattacke von Innen gesteckt - Bruce Hoffmanns Buch leuchtet die Hintergründe solcher Aktionen aus. Zudem wird in dem Buch sehr genau die Instrumentalisierung der Medien durch die Akteure des Terrors dargestellt.
29.03.03 Jürgen Groß Der letzte Sirtaki 1998
Diese Detektivgeschichte rund um den Protagonisten Heinz Bender - etwas farbloser Name für einen waghalsigen und pfiffigen Privatdetektiv - ist rasant und unterhaltsam, aber manchmal auch etwas chaotisch. Die prise Lokalkolorit hat das Buch für mich besonders interessant gemacht: Es spielt vor allem in Frankfurt, aber auch Kronberg, Darmstadt und Bad Vilbel haben ihren Platz in dem Detektivroman gefunden. Heinz Bender löst einen Fall rund um Drogen, Betrug, Prostitution, Organisiertes Verbrechen und das Verschwinden von Stoffen textiler Art. Man bekommt also in überschaubarem Umfang eine Menge geboten. Vor allem Südhessen sei es ans Herz gelegt.
21.03.03 !!! !!! 2002
Platzhalter!
21.03.03 Jacques Berndorf Eifel-Jagd 1998
Jetzt habe ich auch den letzte Eifel-Krimi gelesen, der mir noch in der Sammlung fehlte. Zwischenzeitlich war ich ein wenig enttäuscht von dem Buch. Später habe ich festgestellt, dass mich vor allem das Erscheinen von Emma und deren Dialogbeiträge auf den Senkel gegangen sind. Auch ist die Geschichte zwischen Baumeister und Dinah ein absoluter Störfaktor. Denn eigentlich ist die Story ganz okay - auch wenn es den typischen Faktor der zum Teil extremen Konstruktion beinhaltet. Auch "Eifel-Jagd" ist durchaus für alle Krimifans ein lesenswertes Buch. Als Einstieg in die Reihe würde ich dann aber doch immer wieder "Eifel-Sturm" empfehlen.
07.03.03 Hakan Nesser Die Frau mit dem Muttermal 1998
Mal etwas ganz anderes, aber eigentlich - in Bezug auf meine Lesegewohnheiten - doch nichts anderes: ein Krimi. Es gibt neben Henning Mankell mindestens einen weiteren herausragenden Autoren aus dem skandinavischen Land: Hakan Nesser. Nach der Lektüre des Buchs "Die Frau mit dem Muttermal" muss ich mir sogar die Frage stellen, ob Nesser nicht sogar der genialere Schreiber der beiden ist. Kommissar Van Veeteren bekommt hier mit seiner Mannschaft mal wieder alle Hände voll zu tun. Besondere Spannung entsteht durch die ständig wechselnde Perspektive. Einmal wird auch Sicht der Polizei berichtet, dann wieder aus der Sicht eines Opfers und nicht zuletzt aus der Sicht des Täters. Dieses Geflecht gewinnt im Verlauf so an Dynamik, dass es schwer fällt, das Buch wieder aus der Hand zu legen. "Die Frau mit dem Muttermal" ist das erste Buch Nessers, das auf deutsch erschienen ist. Zuvor hatte ich bereits den Titel "Der unglückliche Mörder" gelesen. "Die Frau mit dem Muttermal" hat mir aber noch besser gefallen und eignet sich wohl auch besser als Einstieg in die Van-Veeteren-Krimireihe.
26.02.03 Ernst-Otto Czempiel Weltpolitik im Umbruch 2002
Die Irak-Krise steht vor der Eskalation - die USA sind dabei die treibende Kraft. Das Bedürfnis nach hintergründiger Information ist groß. Das Internet, Zeitungen und Magazine liefern einen aktuellen Überblick. Allzu schnell vergisst man jedoch Dinge und Ereignisse, die gerade einmal wenige Wochen, Monate aber auch Jahre zurückliegen. Hier hilft Ernst-Otto Czempiel, eine Lücke zu schließen. Zunächst stellt er dar, dass sich die Welt von einer Staatenwelt zu einer gesellschaftlichen Welt gewandelt hat. Kurz gesagt: Gesellschaftliche Gruppierungen, die kaum Landesgrenzen kennen, gewinnen nach und nach an Macht und Einfluss. Die Herausforderung ist nun, sich auf diesen Wandel einzustellen. Czempiel wirft den USA vor, sich dieser Veränderung nicht zu stellen. Die Vereinigten Staaten vertrauen aus seiner Sicht immer noch auf die Mechanismen und Sanktionen der vergangenen Jahrhunderte - eine davon ist die militärische Auseinandersetzung. Manche halten diese Buch für antiamerikanisch. Wer das Buch jedoch frei von jeder Ideologie betrachtet, findet dort interessante Aspekte, die verdeutlichen, wie es zur jetzigen Situation kommen konnte. Einen großen Raum nimmt die Darstellung des Weltmachtanspruchs der Vereinigten Staaten in der neuen Weltordnung ein. Ich finde das Buch lesenswert. Es ist gegen eine geringe Gebühr bei der Bundeszentrale für politische Bildung erhältlich.
Warteliste: Adolf Holl "Die linke Hand Gottes"

(c) Christoph Lippok 2003; aktualisiert am 23.11.2003 12:52