Marc on tour
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Noch einmal kitzelten warme Sonnenstrahlen meine
Haut. (7. Oktober 2004) |
Und wieder ging es auf die Straße. Der Oktober ist traditionell ein
Monat mit vielen Geburtstagen in meiner Familie. Da muss man hin - und
eine Menge Verwandte treffen. Zum Glück gab es im Oktober noch etliche
wunderschöne Tage. Wenn die Sonne auf meiner Haut ihre wärmenden
Strahlen tanzen lässt, kann ich auf die Einnahme von Vigantoletten
(komischer Name) verzichten. Das ist Vitamin D, damit meine Knochen
schön hart werden. Wie gesagt, im Oktober bin ich um die unangenehme
Einnahme dieses Zeugs herumgekommen.
natürlich habe ich mich auch im Oktober wunderbar weiter entwickelt. Ich
bin am 6. Oktober drei Monate alt geworden. Die Leute, die es wissen
müssen, sind der Meinung, dass dann beispielsweise die Koliken weniger
werden oder ganz verschwinden. Damit geht angeblich auch die Sirene von
uns Kleinen nicht mehr so häufig an. Dafür werden wir immer wacher. Auch
wenn es den Eltern ganz gut in den Kram passt, dass so kleine Kerle wie
ich tagsüber immer viel schlafen: Wir sind nicht nur zum Vergnügen
unserer Eltern da. Wir müssen auch einmal an uns denken. Spielen macht
Spaß - und das habe auch ich im Oktober verstärkt gemerkt. Spielen mit
Menschen, Spielen mit Spielzeug und Spielen mit Menschen und Spielzeug -
das wird mehr und mehr zu meinem Hobby.
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Die Tage werden kürzer - da kann ich auch schon
einmal ganz nachdenklich schauen. (21.
Oktober
2004) |
Was mit schon am Oktober gar nicht mehr so gut gefallen konnte: Die Tage
werden kürzer. Ein wenig verwirrt bin ich schon, wenn ich merke, dass
ich meine letzte Mahlzeit vor dem Schlafengehen nicht mehr im
Sonnenschein einnehmen darf. Auch die Ausflüge mit meinen Eltern enden
meist, wenn es draußen schon dunkel ist. Ich weiß noch nicht so recht,
ob ich Angst vor der Dunkelheit habe. Das wird sich in den kommenden
Wochen und Monaten wohl noch zeigen. Ich habe mir sagen lassen, dass die
Tage in Richtung Weihnachten (da gibt es angeblich Geschenke) immer
kürzer werden. Mal sehen, was da noch alles auf mich zukommt - und
natürlich auf Mama und Papa. |
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Mein Körper
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Ich bin auch für Späße der besonderen Art zu haben -
hier trägt mich Mamas Onkel Manfred in einem Pilotenkostüm durch
die Gegend. (24. Oktober
2004) |
Ich sabbere seit der zweiten Oktoberwoche wie ein Weltmeister.
Man muss davon ausgehen, dass alle Familienmitglieder bald durch auf
einer hauchdünnen Speichelschicht durch die Wohnung gleiten können. Vor
allem bei Gegenlicht sind die Spotzer auf dem Laminat gut zu sehen. Ulrike, die Kinderschwester
von der Babymassage, meint, die Zähne schießen in den Kiefer ein. Ab
Mitte Oktober schlafe ich darum auch schlechter. Meine Eltern übrigens auch.
Aber dafür versuche ich vermehrt, Kontakt mit ihnen aufzunehmen.
Manchmal unterhalte ich mich abends nach meiner letzten Mahlzeit noch
mit Mama und rufe ihr ganz verträumt und fragend "erö" zu. Ich kann auch
lachen wie der Ernie - den kenn' ich zwar nicht, aber Papa sagt, dass
das so ist. Ich
mache nämlich manchmal "chrchrchr", wenn ich lachen muss. Dann
habe
ich noch meine Füße entdeckt. Ganz zufällig, beim Aufsetzen üben. Mama
zieht mich hoch und ich sehe auf meine Beine herunter. Da sind
tatsächlich Füße - und das Beste ist: Sie scheinen zu mir zu gehören.
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Neben einem großen Brocken bin ich ein kleiner
Kerl. (7. Oktober
2004) |
Natürlich sagen immer wieder alle Leute, die mich früher schon einmal gesehen
haben, dass ich ganz schön groß geworden bin. Das Ganze relativiert
sich, wenn man ein großes Früchtchen neben mir platziert. Ein Kürbis ist
so ein Ding. Ich finde Kürbisse ja total attraktiv. Ich weiß nicht, ob
ich schon erwähnt habe, das orangene Dinge eine besondere Faszination
auf mich ausüben. Mama hat einen Kürbis für ein herbstliches Ambiente in
unserer Küche besorgt. Manchmal durfte ich auch mit ihm spielen - wobei
sich das Spiel eigentlich auf ein vorsichtiges Berühren des
Riesenbrockens beschränkte. Aber schon das allein hat mir einen
Reisenspaß gemacht. Irgendwann war der Kürbis dann aber wieder aus der
Küche verschwunden, nachdem er ausgelaufen war und sich der ganze
Schleim über den Küchenboden ergoss - dagegen ist mein Speichel ein
Witz.
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Menschen
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Mein Onkel Oliver hat mich fest im Griff. (9. Oktober
2004) |
Ich habe wieder viele Menschen getroffen - die Reiselust von Mama und
Papa machen es möglich. Viele alte Bekannte waren dabei, aber auch einige neue Leute. Gleich am ersten Tag des Monats
kam die Regine überraschend vorbei, um mich zu verwöhnen. Sie hat mich herumgetragen und ich
konnte viel in der Gegend (das ist in diesem Fall die Küche) herumschauen. Leider musste ich ihr eine Speivorführung geben, denn ich
mich wieder einmal übertunken habe
- das passiert mir allerdings nur noch sehr selten. Mama schaut
normalerweise immer auf die Uhr, um so etwas zu verhindern. Wenn sie
sich dann aber einmal während des Stillens festredet, kommt es zur
Überfüllung meines kleinen Magens.
Ich habe meine Omas, Opa und Großvater, sowie alle meine Tanten und Onkel
wieder gesehen. Ganz neu für mich waren Angelika, Klaus, Veronika und Dorothea. Sie machten extra einen Umweg und fuhren von Hamburg über Düsseldorf nach Nürnberg zurück, um mich zu sehen. Uns sie brachten mir einen neuen Kollegen mit, der in Zukunft auch auf mich aufpasst: Lady Zenn. Ich
habe auch meine französischen Freunde wieder gesehen. |
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Kollegen
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Meine Kollegen erstaunen mich immer wieder -
manchmal ist auch deren Ähnlichkeit mit mir frappierend. (16.
Oktober 2004) |
Fünf Mäuse und eine Katze überschatten nun meinen Park (zur
Erinnerung: andere sagen Laufstall dazu). Papa hat das Mäusemobile aufgehängt und ich beobachte die Kerle
oft. Manchmal macht mich die wilde Jagd etwas nervös, dann hängt Mama das Mobile kurz weg. Jeden Morgen nach dem Aufstehen spiele ich in meinem Park mit dem Bären und den Bändern, die Mama mir an einer Schnur über
die bequeme Liegefläche gehängt hat. Dann hat sie Zeit und kann schnell unter die Dusche springen. Die Tiere werden immer mal wieder ausgetauscht. Auch ein kleiner Hase taucht jetzt manchmal auf - der ist cool, er lässt sich super gut anpacken und in den Mund stecken. Mein erster Hasenbraten. (Der Hase ist übrigens von Oliver - er fand den Hasen so klein. Und als er ihn mir geschenkt hat, stellte er fest, dass der Hase im Vergleich zu mir ziemlich riesig ist - ja, alles ist relativ). Viel größer noch als der Hase ist Lady Zenn. Hier handelt es sich um einen kleinen Hund mit Schlappohren. Den habe ich von Dorothea und Veronika bekommen. |
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Schlafen
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Wenn einer aufpasst, dann schläft es sich gleich
viel entspannter. (17. Oktober
2004) |
Einmal bin ich tagsüber von ganz alleine beim Spielen im Park
eingeschlafen. Ansonsten lasse ich mich vor dem Einschlafen gerne tragen.
Nur abends kann man mich meistens wach ins Bett liegen und ich schlafe
dann alleine ein. Allerdings muss ich nach 45 Minuten wieder aufwachen -
meine Nase ist dann total verstopft. Mama und Papa rätseln, woran das
wohl liegen kann. Erstmal versuchen sie, durch langes Lüften die
Temperatur in meinem Zimmer herunterzukühlen. Das klappt aber nur
bedingt.
Ich bekomme nachts wieder eine Mütze aufgesetzt. Denn ich neige dazu,
mir die Haare zu raufen beziehungsweise noch schlimmer: Ich kratze mich
ganz blutig. Irgendwas muss in meinem Kopf los sein, was mich stört. Ob
ich träume? Ab Mitte des Monats schlafe ich jedenfalls immer schlechter.
Vielleicht sind es doch die Zähne. |
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Spielen und Singen
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Spielen macht Spaß - herumgetragen werden und für
die Kamera posieren allerdings auch. (7. Oktober
2004) |
Im Oktober hat die Babymassage begonnen. Hierhin gehe ich mit meinem
Papa jeweils Samstag nachmittags. Es sind noch neun andere Babies da und es
ist super laut. Beim ersten Mal fühle ich mich ziemlich unwohl und meckere
etwas herum. Beim zweiten Mal will ich nur auf dem Bauch liegen damit ich
alles auch gut beobachten kann - aber das widerspricht natürlich dem
Babymassageprinzip, das mit der Bauchmassage beginnt. Und den Rücken erstmal
außen vor lässt. Erst beim dritten Mal klappt es so richtig gut. Ich genieße
die Massage, bin total groggy und schlafe auf der Heimfahrt im Kinderwagen
tief und fest.
Am Trapez - meinem "Hometrainer" - übe ich das Greifen. Ich schaffe es nun,
die Kugeln und die Holzringe richtig gut anzupacken. Papa besorgt mir einen
kleinen knallroten Wasserball, auf dem kann ich manchmal liegen und die Welt
von weiter oben betrachten kann. Manchmal hängt der Ball auch über mir -
dann betatsche
ich ihn und schlage mit den Füßen dagegen.
Ich spiele immer länger mit den verschiedenen Sachen. Als Mama einmal die
Christiane und Johanna in Essen besucht, spiele ich eine ganze Stunde mit
dem Trapez von Johanna, das sie extra für mich aufgebaut hat.
Wenn ich einmal etwas unleidlich am Boden oder im Park liege, dann muntert
mich der Gesang von Mama auf - auch Papa hat einige Klassiker auf Lager. |
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Ausflüge
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Manfred, Moni und der kleine Marc. (24. Oktober 2004) |
Wir verreisten im Oktober wieder vermehrt. Wie schon erwähnt:
In diesem Monat steht eine Reihe von Familienfesten an. Zuerst ging es
jedoch für einen Tag in die Wetterau - ganz alleine mit der Mama. Sie besuchte
ihre ihre
Mama, die meine Oma ist, und die Imke und den Oliver, zu denen ich wohl
später Tante und Onkel sagen darf. Bei Oliver haben wir übernachtet. Zwei
Wochen später fuhren wir noch mal nach Stein, meine Uromi hatte
Geburtstag. Wir wohnten bei Monika und Manfred und ich hatte dort echt
eine Menge Spaß.
Nur die Besuche in den fränkischen Wirtschaften muss ich wohl noch etwas
üben. Ich bin da noch etwas unruhig. Vielleicht ist es aber auch die
Aufregung, denn es gibt da ja viel zu sehen.
Moni hat sich zu meiner Turnlehrerin gemausert. Sie legt sich zu mir auf den Boden und
sagt an, welche Körperteile ich bewegen muss: Und Beine hoch und Beine
ab und zur Kerze (das schaffe ich noch nicht), und hoch und ab - ich bin
dann immer hochkonzentriert. Manfred hat mich herumgetragen und die Villa Grün
präsentiert. Wir beide sind sehr fotogen und es existieren zahlreiche
Schnappschüsse von unseren Wanderungen durchs Haus. Auch Bernd und Petra
habe ich wieder gesehen, zeigte mich aber am Samstagvormittag noch nicht in Topform.
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Es ist grün in der Villa Grün. (24. Oktober 2004) |
Am Sonntagnachmittag sind wir nach Darmstadt weitergereist. Meine Oma,
die Mama vom Papa,
hat nämlich auch Geburtstag. Ich habe Tante Renate kennen gelernt. Am Montag gab's
Frühstück mit Regine und Peter. Am Dienstag haben wir die letzte Station
unserer Reise erreicht: Valmont bei St. Avold, wo Madame Thomas, die Oma
meiner kleinen Freundin Elise lebt. Elise war mit ihrer Familie dort zu
Besuch und so haben wir uns wieder getroffen. Es war meine erste Reise ins
Ausland. Ich habe noch gar keinen Pass - aber es ist alles gut gegangen.
Aber auch kleinere Ausflüge haben wir gemacht, einmal fuhren wir nach
Kempen, dann zu Christiane, Johanna und dem großen Marc nach Essen. Ich
war zum ersten Mal in einer richtigen Windmühle am Niederrhein. Dort
wohnen die Käthe und der Peter. Auch hier hab ich mit meinem
Trapez gespielt und das Ambiente genossen. |
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